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Historia Universalis

 

Ostasien in der  Weltpolitik

 

 

 

1. How we got in...“ J.F.K., die USA und der Vietnamkrieg.

Konferenz vom 10.-11.3.2006 in Boston

Info und Link zur Website

 

Last update: 12.3.2009

2. Weitere Links zum Thema USA/Vietnam

 

 

>>

3. Ho Chi Minh, die USA und die koloniale Frage nach 1945

 

 

4. Synopse: Geschichte Vietnams im internationalen Kontext

 

 

 

>>Hist. Interculturalis Übersicht

F Siehe auch die Seiten zu China, Japan und Indochina auf Historia Interculturalis

 

>>China/Japan

F China und Japan: Thema für Leistungskurs und Abitur in Hessen

Orientierung zum Thema „Neue Weltmächte: China und Japan“ von Thomas Lange und Wolfgang Geiger

Download auf dem Bildungsserver Hessen

 

 

 

 

 

 

 

 

Wird erweitert...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

>>JFK Libr. Conf.

 

 

 

>>jfklibrary/Vietnam

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*= Franklin D. Rossevelt

„How we got in...“

Konferenz  über Vietnam and the Presidency

veranstaltet am 10. und 11.3.2006 in Boston in Zusammenarbeit zwischen der

John F. Kennedy Presidential Library & Museum

und den U.S. National Archives

mit namhaften Persönlichkeiten aus Politik und Militär, z.B. dem Kennedy-Berater Sorensen und den Generälen Haig und Clark, dem ehemaligen Außenminister Kissinger..., sowie Journalisten.

Auf der Website der J.F.K. Library können die transkribierten Debatten heruntergeladen werden.

 

John F. Kennedy Presidential Library & Museum

VIETNAM AND THE PRESIDENCY

HOW WE GOT IN: THE US, ASIA, AND VIETNAM, 3.10.06

 

VietnamandthePresidencyHowWeGotIn.pdf, p.8-10

 

Marilyn Young

[Dr. Marilyn Young is Professor of History and former chair of the department at New York University. She specializes in U.S. foreign relations, particularly U.S.-East Asian relations. Her book The Vietnam Wars, 1945-1990 is considered one of the first to give equal weight to the Vietnamese and American sides of the Vietnam War and one of the best books to place the War in the context of centuries of East West relations. It won the Berkshire Women's History Award.]

 

[…] Since all of us here and all of you know the horror to come, the question of the origins of the war is sometimes posed as a counter-factual, how we almost didn’t get in. Putting the question that way reflects, I think, an irrational sense of hope, a sort of magical thinking whereby we are able to delay or even prevent the future by identifying a point at which things could have gone another way.

In this case, an early version of, "If Kennedy hadn't died," script, "Had FDR*  lived, US might have responded favorably to Ho Chi Min's request for a helping hand towards independence and none of what we now know was about to begin would have happened." It should be noted that however much Ho might have hoped for US support, he didn't expect to receive it. As he wrote to Charles Phen, an OSS contact in August 1945, quote, "We small and subject countries have no share, or a very small share, in the victory of freedom and democracy. Probably, if we want to get a sufficient share, we have to fight." End quote. The evidence often cited for the possibility that the U.S. might have acted on behalf of Vietnamese independence, lies in FDR's frequently expressed distaste for French colonialism and his explicit pursuit of international trusteeship for post-war Indochina.

In this cheerful version of what might have been, little attention is paid to the larger ideology within which FDR's detestation of French colonialism rested. Where he was as convinced as the French about the basic inferiority of the Vietnamese. The problem with the French, as FDR saw it, was that they had not done for the Vietnamese what the United States had done for the Philippines, namely prepare them for independence. Nor, given their appalling record in China, could they be trusted to do so in the future. Hence the opposition to the restoration of French sovereignty. Though in the months before his death, he seemed ready to transform an international trusteeship into one run by the French alone. In any case, by the spring of '45, Roosevelt was dead and so was the notion of a trusteeship of any kind. [...]

Else one’s sense of historical contingency and history become nothing more than a working out of flat inevitabilities. However in tune with European colonial attitudes Roosevelt and the State Department might have been, at the same time they believed that they and their country were fundamentally different from Europe and especially from France. More honorable, more competent in the preparation of their colonial possessions for independence, less hostile to Asian nationalism and more committed to the process at least of de-colonization. […]

 

 

 

 

 

 

>>St. Maxner

>>JFK

Weitere Links (im Aufbau):

Stephen Maxner: Die USA und Vietnam, Beilage in Das Parlament 27/2008

John F. Kennedy und der Vietnamkrieg von John McAdams auf der Kennedy Assassination Homepage, mit Originaldokumenten

 

Wird ergänzt…

 

 

©2008 Wolfgang Geiger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Marc Frey, Geschichte des Vietnamkriegs. Die Tragödie in Asien und das Ende des amerikanischen Traums, München (Beck), (5)2000, S.16.

 

 

 

>>Ho Chi Minh telegram auf der Site der

Killeen Harker Heights High School (Tex.), siehe dort auch: >>World History Course

>>Atlantik-Charta bei PSM-Data

>>UNO-Charta

 

 

 

>>Vietnam Decl.of independence

auf der Site des >>Modern History Sourcebook von PaulHalsall auf fordham.edu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ho Chi Minh, die USA und die koloniale Frage nach 1945

Resümee von Wolfgang Geiger

Der Vietnamkrieg oder besser die Vietnamkriege waren aus damaliger offizieller westlicher Sicht Stellvertreterkämpfe des Kalten Krieges zwischen einem von Moskau oder von Peking aus gelenkten Kommunismus auf der einen und Demokratie oder Freiheit westlicher Prägung auf der anderen Seite; aus der Sicht der damaligen Sympathisanten Ho Chi Minhs im Westen ging es zunächst um einen antikolonialen und dann um einen antiimperialistischen Befreiungskampf (gegen Frankreich bzw. die USA), worin sich Sozialismus und Antiimperialismus freilich verbanden und man somit letztlich auch an die Konzeption vom Ost-West-Konflikt als Hauptkonflikt der Welt anschloss. Diese Schematisierungen wurden der politischen und im heutigen Rückblick historischen Wahrheit nur wenig gerecht.

Dabei war das Verhältnis zwischen Ho Chi Minh und den USA zunächst erstaunlich positiv. Die unter seiner Führung gegründeten Viet Minh bekämpften die japanische Besatzungsmacht, die zunächst durch ein Arrangement mit Vichy-Frankreich nach Indochina gekommen war.

„In den fünf Monaten zwischen März 1945 und der Kapitu­lation Japans am 15. August 1945 wurden die Viet Minh offi­ziell Verbündete der Alliierten. Agenten des OSS in Vietnam nahmen logistische Unterstützung in Anspruch, erhielten In­formationen über japanische Truppenbewegungen, und Viet Minh-Guerillas versorgten abgeschossene amerikanische Pilo­ten. Das OSS belieferte die Viet Minh mit Waffen und nahm Ho sogar als OSS-Agent, Deckname „Lucius", in seine Dien­ste auf. Als der unbestrittene Führer Vietnams am 2. September 1945 die Demokratische Republik Vietnam (DRV) ausrief, konnten Amerikaner und Viet Minh, OSS-Agenten und Ho Chi Minh auf eine Zeit erfolgreicher Zusammenarbeit zu­rückblicken. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, daß die Kriegskoalition bald zerfallen würde.“

In der Phase des politischen Vakuums zwischen dem Ende der japanischen Besatzung und der Wiederherstellung der französischen Herrschaft unter der Pariser Übergangsregierung unter Charles de Gaulle rief Ho Chi Minh in Hanoi die Demokratische Volksrepublik Vietnam aus. Als deren Präsident schrieb er am 28.2.1946 ein Telegramm an den US-Präsidenten Truman und bat darin um Hilfe gegen die Franzosen, die den Süden bereits militärisch kontrollierten und einen „coup de main“ gegen Hanoi vorbereiteten. Er berief sich dabei auf die Atlantik-Charta und die Prinzipien der UNO.

Schon in der Unabhängigkeitserklärung vom 2.9.1945 wurden Elemente der amerikanischen Unabhängigkeits­erklärung wie auch der Menschenrechtserklärung aus der Französischen Revolution wörtlich übernommen:

“»All men are created equal. They are endowed by their Creator with certain inalienable rights; among these are Life, Liberty, and the pursuit of Happiness

This immortal statement was made in the Declaration of Independence of the United States of America in 1776. In a broader sense, this means: All the peoples on the earth are equal from birth, all the peoples have a right to live, to be happy and free.

The Declaration of the French Revolution made in 1791 on the Rights of Man and the Citizen also states: »All men are born free and with equal rights, and must always remain free and have equal rights. «

Those are undeniable truths. [...]“

 

Da die Franzosen sich mit den nationalchinesischen Truppen, die in nordvietnamesisches Gebiet vorgedrungen waren, zu verbünden schienen, schloss Ho mit dem Abgesandten de Gaulles ein Kompromissabkommen, das einen autonomen Staat Vietnam innerhalb der „Union française“ vorsah. De Gaulle schwebte eine Art französischem Commonwealth vor, doch dies sollte eine papierne Absicht bleiben. Noch bis zum Jahresende 1946 hatten französische Truppen das nordvietnamesische Gebiet zurückerobert und zunächst die politische Kontrolle über ganz Indochina wieder hergestellt. Dies brachte den ersten Vietnamkrieg, den die Viet Minh nun aus dem Hinterland gegen die Franzosen begannen.

Die US-Regierung stand dabei nicht von vornherein wie selbstverständlich auf der Seite der Franzosen. Der nachfolgende Auszug aus der großen Debatte über den Vietnamkrieg und die USA in Boston 2006 macht deutlich, dass es im Geiste der Atlantik-Charta und in Roosevelts Vision der Zukunft durchaus anders ausgesehen hatte.

Unter Truman gewann die Kalte-Kriegs-Logik Überhand, doch der Widersprüche der amerikanischen Haltung war man sich in Regierungskreisen durchaus bewusst.

 

 

 

 

 

Dieses Schaubild wurde für den Geschichtsunter­­richt in der Jgst. 13  erstellt.

© W. Geiger

 

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Synopse: Geschichte Vietnams im internationalen Kontext

 

Europa

USA

Ostasien/China

Indochina/Vietnam

19. Jh.

1848 Revolution in Frankreich, Republik, 1852-1870 2. Kaiserreich unter Napoleon III.

1869: Eröffnung des Suez-Kanals

1822: Monroe-Doktrin: Amerika den Amerikanern

1898: Spanisch-amerikanischer Krieg; Spanien verliert letzte Kolonien in der Karibik (Kuba); Philippinen geraten unter us-amerikanische Verwaltung

Unter den Präsidenten Th. Roosevelt, Taft und W. Wilson entwickeln die USA ihre Strategie des Wirtschaftsimperialismus: „Big stick“-Politik in Lateinamerika, „Open door“-Konzeption für die Welt

1840-42 Opiumkrieg Englands gegen China.

1850-64: Taiping-Aufstand in China mit sozialrevolutionären sowie antikolonialistischen Zielen.

Die versch. Konflikte führen zum Vertrag von Peking: 1860: Zwang zur Öffnung Chinas für den Westen; frz., brit., russ. und später auch us-amerikan. sowie dt. und jap. Einflusszonen an der Küste bzw. Eroberungen chinesischer Vasallenstaaten oder Grenzregionen (1897 Kiautschou / Tsingtau dt.)

1884/86: Burma britisch, Tongking frz. Protektorat

1895 Formosa/Taiwan japanisch

 

In der vorkolonialen Zeit erfährt der geopolitische Raum Indochinas eine wechselhafte Geschichte zwischen Hegemonialbestrebungen Chinas und Siams (Thailands) sowie Rivalitäten im Inneren zwischen Annam (Vietnam) und Kambodscha.

1802/04: Gründung der vietnamesischen Kaiserdynastie der Nguyen und des Staates Viêt-Nam

1859/63: Gegen die siamesische Vorherrschaft erbittet der kambodschanische Kg. Norodom frz. Hilfe

1859-1867: Militärische Implantation Frankreichs im Mekong-Delta (Saigon), territoriale Expansion in Südvietnam und Gründung der frz. Kolonie Cochinchina.

1884:  Frz. Protektorat über Tongking (Tonking) (Nordvietnam).

1887: Gründung der Union d’Indochine als frz. Protektorat (Vietnam, Kambodscha, Laos: 1893). Die einheimische Kaiserdynastie regierte formal weiter, verlor aber immer mehr an Macht an die frz. Administration.

Ab 1885 quasi permanente Widerstandsbewegung gegen die frz. Kolonialherrschaft

 

 

20. Jh. bis 1. Weltkrieg

1914-1918 1. Weltkrieg

 

1914: Eröffnung des Panama-Kanals

 

1900-1901: Boxeraufstand

1905 russ.-jap. Krieg, Abtretung von Port Arthur u.a. strategischen Plätzen in der Mandschurei an Japan , 1905/10: Korea japanisch

1911: Entmachtung der Mandschu-Dynastie und Sturz des minderjährigen Kaisers Pu Yi

1912: Ausrufung der chinesischen Republik durch Sun Yat-sen (Kuomintang-Partei), aber unter der Präsidentschaft des Generals Yüan Shi-kai; Kämpfe um die Macht gegen versch. Generäle (Warlords) in den nördlichen Provinzen

Die Mongolei (unter russ. Einfluss) und Tibet (unter brit. Einfluss) erklären ihre Unabhängigkeit

1914: Im 1. WK besetzt Japan das dt. Schutzgebiet auf der Halbinsel Schantung; die dt. Pazifik-Inseln geraten unter us-amerik. Herrschaft.

 

 

Ab 1919

 

 

1919: Unter dem Einfluss der 4.Mai-Bewegung akzentuiert die Kuomintang ihre Politik der inneren Modernisierung und der Zurückdrängung des kolonialen Einflusses von außen.

1921: Gründung des KP Chinas in Shanghai.

 

 

Zwischenkriegszeit

 

 

 

 

 

 

1930: Weltwirtschaftskrise erreicht Europa

1933: Errichtung der NS-Diktatur

1935-1940 Volksfront-regierung in Frankreich, bis 1938 mit direkter Unterstützung der KPF

 

 

 

 

 

 

 

 

1929: Börsenkrach an der Wallstreet, Beginn der Weltkwirtschaftskrise

1923-24: 1. Bündnis zwischen KMT (Chiang Kai-shek) und KP im nationalen Interesse

1927: Umorientierung der kommunist. Strategie durch Mao: Revolution auf dem Lande; Bruch mit der KMT und Beginn des Bürgerkrieges in Zentralchina, führt später zum „Langen Marsch“ (1934-35).

1928: Zurückeroberung Pekings und der Nordprovinzen von den Warlords durch Chiang Kai-shek. Höhepunkt der Macht der KMT.

1931-34: Besetzung der Mandschurei durch Japan, Eroberung der Nachbarprovinz Jehol, Gründung des Vasallenstaates Mandschukuo als Kaiserreich unter Pu Yi.

1924: Attentat auf den frz. Generalgouverneur; die Verfolgunga- und Bestrafungsmaßnahmen bringen die Kolonie an den Rand des Volksaufstandes.

1925: Der vietnamesische Kaiser Khai Dinh verliert das letzte Stück Souveränität an die frz. Administration und stirbt kurz darauf.

1925: Hoc Chi Minh gründet die Liga der Revolutionären Jugend Vietnahms

1926: Im Alter von 12 Jahren wird Kaiser Bao Dai zum Kaiser ausgerufen. Er erfährt eine Ausbildung in Frankreich und kehr 1932 zu Übernahme seines Amtes nach Vietnam zurück. Sein Plan ist die Modernisierung Indochinas.

1926-30: Gründung vietnamesischer nationalistischer Parteien sowie der KP Indochinas (durch Ho Chi Minh im Exil in Hongkong). Weitere Aufstandsversuche gegen die frz. Herrschaft

1937-1948

1939-1945 2. Weltkrieg

Juni 1940: Dt.-frz. Waffenstillstand, Frz. Regierung in Vichy unter Pétain, offiziell neutral, de facto Kollaboration

 

 

 

 

 

 

19.8.1944: Einzug de Gaulles in Paris, Bildung der provisorischen frz. Reg.

17.7.-2.8.1845: Potsdamer Konferenz

27.10.1945: Parlamentswahl in Frankreich, KPF stärkste Partei und an der Regierung beteiligt bis zum 5.5.1947

1947-49: Bürgerkrieg in Griechenland

1946-48: Stalinisierung Osteuropas

 

1938/39: Antijapanische Außenpolitik, Unterstützung Chinas, Handelsboykott gg. Japan

7.12.1941: Jap. Überfall auf Pearl Harbor, Eintritt der USA in den 2. WK

 

 

 

 

 

 

 

2.4.1945: † F.D. Roosevelt, der sich gegen eine Wiederherstellung der Kolonialherrschaft in Südostasien ausgesprochen hatte; sein Nachfolger Truman gibt dem französischen Interesse nach.

26.6.1945: UN-Charta von San Francisco

 

1947: Truman-Doktrin, Marshall-Plan

1937: Beginn des japanisch-chinesischen Krieges.

Neues Zweckbündnis zwischen KMT und KP im Kampf gegen Japan. Gleichzeitig bauen die Kommunistischen ihren Einfluss aus.

1940: Errichtung einer projapanischen Koalitionsregierung in Nanking

Ab Sept. 1940:Besetzung Indochinas, Arrangement mit der Vichy-Regierung unter Pétain und der frz. Kolonialadministration.

7.12.1941: Jap. Überfall auf Pearl Harbor

1942: Eroberung der Philippinen (US-Gebiet) und Niederländisch-Indiens, pazif. Inseln, Krieg gegen England in Burma und auf Neuguinea (Australien).

1943: Die Japaner versuchen mit der Einsetzung von Marionettenpotentaten sowie Kollaborationsregierungen von den Phillippinen bis Burma Unterstützung im Kampf gegen England und USA zu gewinnen („Asien den Asiaten“).

6.8./8.8.1945: A-Bomben auf Hiroshima und Nagasaki. Eintritt der UdSSR in den Krieg gegen Japan laut Absprache in Potsdam; in der Folge dann Teilung Koreas in sowjet. und amerik. Zone

14./15.8.1945: Japanische Kapitulation.

1945-49: Chinesischer Bürgerkrieg, Sieg der Kommunisten unter Mao Tse-tung.

1946: Unabhängigkeit der Philippinen

1947-48: Unabhängigkeit Britisch-Indiens im Rahmen des Commonwealth (Pakistan, Indien, Ceylon, Burma).

1945-1956: Unabhängigkeitsbewegung in Indonesien erringt zunächst die Autonomie im Rahmen einer Union mit den Niederlanden und dann die Unabhängigkeit; politisch-militärische Konflikte um die föderale Einheit sowie mit dem Nachbarn Malaysia.

 

Ab Sept. 1940:Besetzung Indochinas, Arrangement mit der Vichy-Regierung unter Pétain und der frz. Kolonialadministration.

1941: Gründung der Befreiungsbewegung Viet Minh, einem Bündnis und National-Demokraten und Kommunisten unter der Führung Ho Ch Minhs.

1942: Den Viet Minh gelingt die Befreiung einiger Bergregionen im Norden Indochinas.

1943/März 1945: Die Japaner erklären ein „unabhängiges Vietnam“ unter Kaiser Bao Dai, das gleich in Kambodscha unter Norodom Sihanouk, der zuvor von der frz. Kolonialverwaltung als König eingesetzt worden war.

März 1945: Entwaffnung und Verhaftung der Franzosen durch die Japaner

August 1945: August-Revolution, Aufstand gegen die Japaner, von den Viet Minh geführt, die von den Alliierten offiziell als Verbündeter im Kampf gegen Japan anerkannt werden.

2.9.1945: Ausrufung der Demokratischen Republik Vietnam durch Ho Chi Minh in Hanoi. Die Befreiung Indochinas mündet in den Kampf um die neue politische Ordnung. Die französischen Truppen bekämpfen die Vietminh und verkünden bis Ende 1945 den Sieg im Süden.

Februar 1946: Die Nationalchinesen unter Chiang Kai-shek, die Trup­pen in Nordvietnam stehen hatten, verbünden sich mit den Franzosen zur Übergabe Tongkings.

6.3.1946: Französisch-Vietnamesisches Abkommen in Hanoi: Anerkennung Vietnams als „freiem Staat“ innerhalb der Union Française, frz. Kontrolle für zunächst weitere 5 Jahre.

Sommer 1946: Die frz. Administration ruft einen separaten Staat im Süden aus.

19.12.1946: Französischer Angriff auf Hanoi, Bruch des Abkommens vom 6.3., Beginn des 1. Vietnamkrieges

Juni 1948: Etablierung einer vietnamesischen Regierung unter Bao Dai in Saigon innerhalb Union Française, Versprechen auf zukünftige Unabhängigkeit.

1948-1956

 

5.3.1953: † Stalin

Juni 1953: Aufstandsversuch in der DDR

1954: Beginn des Algerienkrieges (Unabhängigkeit von Frankreich)

1956: XX. Parteitag in Moskau, Entstalinisierung unter Chruschtschow

1956: Revolutionsversuch in Ungarn, Unruhen in Polen

4.11.1952: Dwight D. Eisenhower (bis dahin NATO-Oberbefehlshaber) gewinnt Präsidentschafts­wahl, Amtsantritt 1953

 

 

 

1956: „Domino-Theorie“ Eisenhowers; Senator Kennedy: Vietnam „Eckpfeiler der Freien Welt in Südostasien”

1948: Gründung der Volksrepublik Korea im Norden unter Kim Il-sung und der Republik Korea unter Syngman Rhee im Süden, Abzug der sowiet. und amerik. Truppen

1950: Besetzung Tibets durch chinesische Truppen.

1950-53: Korea-Krieg durch Einmarsch nordkoreanischer Truppen in den Süden, US-Truppen (mit UN-Auftrag) unter Gen. MacArthur dringen bis an die chinesische Grenze vor, militärisches Eingreifen Chinas und Stabilisierung der Front ungefähr an der früheren Grenze am 38. Breitengrad. 1951 Entlassung MacArthurs wegen öffentlicher Forderung nach Einsatz von Atombomben in der Mandschurei.

1954: Gründung der SEATO in Bangkok auf Initiative der USA.

1950: Anerkennung der Republik Vietnam (Saigon) durch die USA als „unabhängigen Staat“, Notdvietnams durch China und die UdSSR. Guerilla-Krieg der Vietminh unter Ho Chi Minh mit zunehmenden Erfolgen gegen die französischen Truppen.

13.3. -7.5.1954: Schlacht um die Festung Dien Bien Phu – Sieg der Vietminh über die Franzosen. Der französische Ministerpräsident Mendès-France leitet die Entkolonisierung ein.

20./21.7.1954: Genfer Indochina-Abkommen. Anerkennung der Unabhängigkeit, Teilung Vietnams an der Demarkationslinie am 17. Breitengrad bis zu allgemeinen Wahlen 1956. Im Norden kommunist. Regime nach sowjet. bzw. chinesischem Vorbild.

23.10.1955: Der von den USA unterstützte Ngo Dinh Diem setzt in Saigon die Regierung Bao Dai ab und wird Präsident der Republik Südvietnam. Die in Genf beschlossene gesamtvietnamesische Wahl wird sabotiert.

1957-1979

 

1960: „Offizielles“ Ende der Kolonialära durch Unabhängigkeit zahlreicher afrikanischer Staaten von GB und F

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1968: Reformpolitik in der Tschechoslowakei („Prager Frühling“) durch Truppen des Warschauer Pates niedergeschlagen.

1959: Revolution auf Kuba

1961: John F. Kennedy wird US-Präsident.

Okt. 1962: Kuba-Krise führt an den Rand eines atomaren 3. Weltkrieges

1963: US-Vizepräsident Johnson für stärkeres Engagement in Vietnam.

22.11.1963: Attentat auf Kennedy, Johnson übernimmt die Präsidentschaft

 

 

 

 

 

 

 

1969-1974: Richard Nixon Präsident der USA.

Ab 1970: Beginn der Entspannungspolitik mit der UdSSR, Verhandlungen über Rüstungsbegrenzung. Anerkennung der VR China.

 

1957/58: Chinesische militär. Offenisve gegen Taiwan durch Beschießung der Quemoy-Inseln, drohende Intervention der USA wird durch sowjet. Druck auf Peking vermieden.

1958: China: Verkündung der Politik des „Großen Sprungs nach vorn“ durch Mao, die Sozialisierung und Industrralisierung im Rahmen der Volkskommunen führt 1960-62 in eine gigantische Hungersnot (Ernteausfälle, vergleichbar mit der Kollektivierung der Landwirtschaft in der UdSSR unter Stalin).

1959: Aufstand in Tibet niedergeschlagen. Flucht des Dalai Lama nach Indien.

 

1964: China Atommacht.

 

Poltische Entfremdung zwischen China und Sowjetunion, Höhepunkt Grenzkonflikt am Ussuri-Fluss 1969.

 

 

 

1966-68: Kulturrevolution in China. Radikale Verfolgung und Ermordung vermeintlicher Oppositionneller und „bürgerlicher Individuen“.

 

 

 

1971: „Ping-Pong-Diplomatie“: Annäherung zwischen China und USA. Im Oktober Aufnahme der Volksrepublik in den UN-Sicherheitsrat (im Tausch gegen Nationalchina / Taiwan).

1972: Besuch Präsident Nixons in Peking

5.4.1975: † Chiang kai-shek auf Taiwan. Beginn der Demokratisierung.

9.9.1976: † Mao Tse-tung. – Nach Auseinandersetzungen um die Nachfolge wird unter Hua Guo-feng die „Entmaoisierung“ eingeleitet (Kampf gegen die „Viererbande“, darunter die Witwe Maos).

Ab 1957: Widerstand gegen das Diem-Regime nach der Volksfront-Taktik (1960: Gründung der Nationalen Befreiungsfront, von den Amerikanern „Vietcong“ genannt).

Ab 1961 auch massiver Widerstand von Seiten der Buddhisten (Selbstverbrennung von Mönchen) gegen das Diem-Regime.

1963: Militärputsch in Saigon (mit Billigung der USA): Sturz und Ermordung Diems. Anschließend heftige innenpolitische Auseinandersetzungen.

2.8.1964: Tongking-Zwischenfall (bis heute unaufgeklärt) führt zum unerklärten Krieg der USA gegen Nordvietnam.

Ab 1965 systematische Bombardierungen von Zielen in Nordvietnam.

1965-1968: Militärisches Engagement der USA: Die Bodentruppen in Südvietnam werden Mitte 1965 von 17.000 auf 125.000 erhöht, bis Ende 1968 auf 550.000. – Auf der Seite Nordvietnams stehen 100.000 Chinesen.

1966/67: Buddhistischer Widerstand zwingt die Militärreg. unter General Ky zur Ausschreibung von Wahlen in Südvietnam; gewählt wird Präsident Thieu.

30.1.1968: Beginn der Têt-Offensive von FNL (Vietcong) und nordvietnamesische Truppen über den Ho-Chi-Minh-Pfad entlang der Grenze mit Laos und Kambodscha.

13.5.1968: Beginn der Pariser Gespräche über eine Beendigung des Krieges, Einstellung der Bombenangriffe auf nordvietnamesisches Gebiet.

3.9.1969: † Ho Chi Minh (79 Jahre).

1970: Einmarsch von US-Truppen in Kambodscha im Zusammenhang mit einem Militärputsch gegen Prinz Sihanouk, der sich von China aus an die Spitze der kommunistischen Guerilla der Roten Khmer stellt.

1972: Wiederaufnahme und Intensivierung der Bombardierung Nordvietnams.

27.1.1973: Pariser Abkommen: Rückzug der US-Truppen.

30.4.1975: Die „Vietnamisierung“ des Krieges führt zur Niederlage Saigons.

17.4.1975: Fall der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh, Diktatur der Roten Khmer unter Pol Pot, der nach Schätzungen 1,3-3,3 Mio Menschen (von 10 Mio Einw.) zum Opfer fallen. Prinz Sihanouk zieht sich 1976 zurück.

1979: Sturz der Roten Khmer durch den Einmarsch vietnamesischer Truppen. Die Exilregierung unter Prinz Sihanouk mit den Roten Khmer wird international offiziell weiterhin anerkannt.

 

 

 

 

Wird fortgesetzt

 

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